Heute morgen aufgewacht, zwischen schwarzen Müllsäcken voll mit Kleidern – ein unüberblickbares Chaos, das kein Ende nimmt.

Paris 2016-19

Bis zu 3000 obdachlose Flüchtlinge leben in den Strassen von Paris. Sie übernachten bei Minustemperaturen in Hauseingängen, unter Brücken oder in kleinen informellen Zeltlagern, die immer wieder von der Polizei mitten in der Nacht geräumt werden.

Seit 2016 kehrt Rastplatz für mehrere Monate immer wieder zurück nach Paris und versorgt die Menschen auf den Strassen und in verschiedenen provisorischen illegalen Camps mit dem Nötigsten. Wir verteilen Zelte, Schlafsäcke und Kleider und schenken wärmende Mahlzeiten und Getränke aus.  2017 und 2018 ging die Polizei repressiver gegen Zeltlager von Flüchtlingen vor. Um die Flüchtlinge an den unterschiedlichen Standorten zu versorgen, fuhren wir mit unserer mobilen Küche die verschiedenen Schlafplätze an.

Um unseren kleinen ”Rastplatz“ war immer viel los.

Rund um die dampfenden Töpfen wärmten sich die Leute auf, erzählten uns ihre berührenden wie schockierenden Geschichten und fanden beim gemeinsamen Kochen eine willkommene Ablenkung. Unser Internet-Hotspot, wurde rege genutzt, um in die Heimat zu telefonieren und um Nachrichten auszutauschen.

Die Vernetzung mit lokalen Organisationen vor Ort ist ein wichtiger Bestandteil unserer Arbeit. Besonders die Zusammenarbeit mit der erfahrenen Organisation Paris Refugee Ground Support ist sehr hilfreich und lässt unsere Einsätze sehr effizient und zielgerichtet organisieren. Zudem kooperieren wir in einem Dachverband mit unterschiedlichen Organisationen der Schweiz. Eine bereichernde Zusammenarbeit mit verschiedenen Organisationen aus der Schweiz fand in Paris statt. Dieses gemeinsame Anpacken motiviert, verbindet und ermöglicht viele Synergien. Wir sind alle empört darüber, wie Frankreich mit der prekären Situation umgeht und fühlen uns verantwortlich im Zusammenschluss der Organisationen aktiv zu handeln.